Sonntag, 24. Oktober 2010

See Genezareth - ים כנרת



Der See Genezareth (nach den Loccumer Richtlinien Gennesaret, auch: Gennessaret, Genesareth, Galiläisches Meer, See von Tiberias oder Tiberiassee, hebr. ‏ים כנרתJam Kinneret: „Harfenmeer“ – nach der dem Musikinstrument ähnelnden Form, bei Graetz und anderwärts auch Harfensee, arabisch ‏بحيرة طبريا‎, DMG Buḥayrat Ṭabariyā,See von Tiberias‘, oder ‏بحر الطبريين‎, DMG Baḥr aṭ-Ṭabariyayn) liegt in Nordisrael im oberen Jordangraben, der die nördliche Fortsetzung des Großen Afrikanischen Grabenbruchs darstellt.
Der See ist mit 212 m unter dem Meeresspiegel der tiefstgelegene Süßwassersee der Erde, jedoch nicht der See mit dem tiefsten Grund. Der Seegrund anderer Süßwasserseen liegt wesentlich tiefer unter Normalnull (siehe vor allem: Baikalsee). Er ist – je nach Wasserstand – bis zu 21 km lang, an seiner breitesten Stelle 12 km breit, seine Wasserfläche beträgt 165 km², sein Umfang 53 km und an der tiefsten Stelle misst er 46 m. Nach dem Toten Meer (ca. 400 m unter NN) ist er das zweittiefst gelegene stehende Gewässer der Erde.



Der See Genezareth bildet das größte Süßwasserreservoir des Staates Israel. 1964 wurde der National Water Carrier gebaut. Es handelt sich dabei um eines der größten Wasserverteilsysteme der Welt.
Über eine Pumpanlage unter dem antiken Kinneret können pro Sekunde 28 m³ Wasser abgepumpt werden. Im Sommer wird dadurch der Wasserspiegel des Sees um einen Zentimeter am Tag abgesenkt. Anschließend wird das Wasser zunächst über einen offenen Kanal transportiert, im Tal von Bet Netofa in Galiläa gereinigt und auf Trinkwasserqualität gebracht. Dann fließt es über eine Leitung mit 2,75 Meter Durchmesser in den Großraum Tel Aviv und weiter bis in die südliche Wüste Negev.











Durch die Wasserentnahme und mehrere niederschlagsarme Jahre ist der Seespiegel stark gesunken. Selbst im Frühjahr wird der Pegel für Niedrigwasser von -213 m (die sogenannte „Rote Linie“) kaum noch überschritten, die Hochwassermarke von -208 m wurde zuletzt im Winter 1991/1992 erreicht. Der niedrige Wasserstand ist besonders kritisch, da das Tiefenwasser des Sees Salzwasser ist, und nur von einer Süßwasserschicht bedeckt wird. Zudem würde aus salzigen Tiefenquellen mehr Salzwasser in den See gelangen, da mit sinkendem Pegel der Gegendruck abfällt. Durch den Grundwasserdruck vom Mittelmeer her kann weiteres Salzwasser in den See gelangen. Sinkt der Wasserspiegel zu weit ab und wird die Süßwasserschicht zu dünn, droht der See zu kippen und komplett zu versalzen, mit drastischen ökologischen und ökonomischen Folgen. Daher wird die Wasserentnahme des National Water Carrier ab Erreichen der „Roten Linie“ stark reduziert, und die Bevölkerung über Kampagnen in den Medien zum sparsamen Umgang mit Trinkwasser aufgefordert. Nach Angaben von Professor Uri Schany, Direktor der Israelischen Wasserverwaltung, muss die Wasserentnahme aus dem See bei Erreichen der „Schwarzen Linie“ bei Pegel -214,87 m komplett eingestellt werden. Um wieder den Normalwasserstand zu erreichen, wären mindestens vier überdurchschnittlich regenreiche Winter erforderlich.

 
Israel versucht, die reduzierte Wasserentnahme aus dem See durch aufbereitetes Abwasser bzw. Wasser aus Meerwasserentsalzungsanlagen wie beispielsweise in Aschkelon zu kompensieren.
Der See Genezareth ist sehr fischreich. Die meisten Fischer kommen aus Tiberias, Migdal sowie den Kibbuzim En Gev und Ginnossar. Zu den wirtschaftlich interessanten Fischen gehören der Tilapia galilea, der im arabischen Musht genannt wird und den viele Pilger und Touristen als „Petrusfisch“ kennen sowie die Kinneret-Sardine (Acanthobrama terrae-sanctae).
Begünstigt durch das feuchtwarme Klima rund um den See ist auch die Landwirtschaft von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Darüber hinaus ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.

2 Kommentare:

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  2. Danach fuhr Jesus weg über das Galiläische Meer, daran die Stadt Tiberias liegt.
    [Johannes 6,1]

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